Wenn Implantate in der Brust Schmerzen auslösen
Kapselfibrosen sind heutzutage selten geworden. Werden moderne Implantate und Techniken angewandt, kommt es nur bei 2-3 Prozent der Patientinnen zu einer Kapselkontraktur. Sie ist allerdings immer noch der häufigste Grund für eine erneute OP nach einer Brustvergrösserung.
Kapselfibrose durch Brustimplantate: Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Kapselkontraktur verhärtet sich das Gewebe um die Implantate.
- Sie ist meist nicht gefährlich, kann aber zu Schmerzen und unschönen Formveränderungen der Brust führen. In einem fortgeschrittenen Stadium muss das Implantat samt Kapsel entfernt werden.
- In der Regel ist es ein Selbstzahlereingriff. In ausgeprägten Fällen kann eine Anfrage an die Krankenkasse für die Implantatentfernung gestellt werden.
Kapselfibrose: Symptome erkennen und Veränderungen der Brust ertasten
Nach der Brustvergrößerung sorgt der Körper dafür, dass das Implantat mit einer dünnen Schicht aus Bindegewebe umhüllt wird. Dieses Phänomen ist normal und weder tast- noch fühlbar. In manchen Fällen bildet sich jedoch eine dickere und festere Gewebeschicht, welche auf die Implantate drückt.
Wie fängt eine Kapselfibrose an?
Direkt nach der Operation ist es ganz normal, dass die Brust spannt oder leicht schmerzt. Halten die Beschwerden länger als drei Monate an, sollten Sie sich untersuchen lassen. Im frühen Stadium einer Kapselfibrose sind erste kleinere Veränderungen festzustellen, was Verhärtung, Spannung und Berührungsempfindlichkeit betrifft.
Symptome einer Kapselfibrose: Veränderungen der Brust erkennen
- In einer oder beiden Brüsten sind leichte Verhärtung zu ertasten. Dabei wird die Brust als Ganzes härter, was mit Spannungsgefühlen einhergehen kann.
- Es entstehen Schmerzen in der Brust, die sich wie ein Muskelkater anfühlen, der bei bestimmten Bewegungen auftritt.
- Die Brust ist berührungsempfindlicher als sonst oder so sensibel wie kurz vor der Periode.
- Die Gewebekapsel drückt das Implantat so stark zusammen, dass es sich verzieht. Sowohl leichte als auch eine ausgeprägte Verformung sind möglich. Die Kapsel wird immer härter, enger und runder.
Sollten Sie eines dieser Anzeichen bemerken, suchen Sie das Gespräch mit uns. Wir klären, ob es sich tatsächlich um eine Kapselfibrose handelt.
Generell ist eine jährliche Kontrolluntersuchung ratsam, um Veränderungen der Brust frühzeitig festzustellen.
Kann eine Kapselfibrose auch noch nach 10 Jahren auftreten?
Die meisten Kapselfibrosen entstehen im ersten Jahr nach der Brustvergrößerung. Aber sie können sich auch später entwickeln. Die Wahrscheinlichkeit einer Kapselkontraktur ist höher, wenn der Brustaufbau nach einer Brustkrebserkrankung und Bestrahlung stattgefunden hat.
Ist die Kapselfibrose im Ultraschall sichtbar?
Eine Mamasonographie bei der Diagnosestellung helfen, kann sie doch neben tastbaren Verhärtungen weitere Hinweise auf eine Kapselkontraktur liefern.
Ist eine Kapselfibrose gefährlich?
Ist die Kapselfibrose nur leicht ausgeprägt, etwa bei einer leichten Verhärtung ohne starke Schmerzen, kann die Veränderung der Brust häufig als harmlos eingestuft werden. In diesem Fall ist eine Behandlung nicht unbedingt notwendig.
Stärkere Beschwerden und Verformungen können jedoch einen Eingriff erforderlich machen, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Eine starke Verformung kann zu dauerhaften Schmerzen führen und das Risiko erhöhen, dass die Brustimplantate durch den großen Druck beschädigt werden. In diesem Fall ist eine Operation oft notwendig.
Wie lässt sich eine Kapselfibrose in der Brust behandeln?
Bei leichten Verformungen kann es ausreichen, die Kapsel teilweise zu entfernen. Minimalinvasive Schnitte der Kapsel sorgen dafür, dass sich das Implantat wieder ausdehnen kann. Bei schwereren Formen ist eine Entfernung der Kapsel samt Implantat notwendig. Während derselben Operation kann ein neues Implantat eingesetzt werden. Wenn Sie kein neues Implantat möchten, ist auch eine Bruststraffung denkbar, um das gedehnte Gewebe zu entfernen und der Brust eine schöne Form zu verleihen. In einigen Fällen ist, alternativ, auch eine Brustvergrößerung mit Eigenfett denkbar.
Gerne beraten ich Sie ausführlich in unserer Praxis in Cham, welche Behandlung in Ihrem Fall die richtige sein könnte. Am Ende geht es darum, dass Sie sich in Ihrem Körper wohl fühlen.
Dr. med. Dorrit Winterholer
Facharzt für Plastische-, ästhetische und rekonstruktive Gesichts- und Brustchirurgie.
- Über 20 Jahre Erfahrung als Chirurg.
- Über 12 Jahre Erfahrung als Fachärztin für Plastische und Ästhetische Medizin.
- Seit 2021 Leitende Oberärztin Plastische Chirurgie Luzern.
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