Brustrekonstruktion mit Eigengewebe

Wiederherstellung der Brust mit körpereigenem Gewebe

Die weibliche Brust ist das zentrale Symbol für Weiblichkeit, Sexualität und Mütterlichkeit. Der Verlust der Brust durch Brustkrebs, führt zu einer körperlichen und seelischen Unzufriedenheit und lässt das Selbstbewusstsein der betroffenen Frauen darunter stark leiden. Dr. Dorrit Winterholer ist Expertin für Brustchirurgie. Als Plastischer Chirurgin besitzt sie eine langjährige Berufs- und Operationserfahrung, um eine Brustrekonstruktion qualifiziert durchzuführen. 

Brustkrebs betrifft mittlerweile jede 8. Frau. In vielen Fällen kann eine brusterhaltende Therapie durchgeführt werden. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten, um eine Brust zu rekonstruieren: Die Brustrekonstruktion durch Brustimplantate oder die Verwendung von Eigengewebe. In Einzelfällen müssen auch beide Verfahren miteinander kombiniert werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. 

Ziel des Wiederaufbaus der Brust ist das Selbstwertgefühl der Patientin wieder herzustellen.

Was kann ich mit einer Brustrekonstruktion erreichen?

In einem eingehenden persönlichen Beratungsgespräch besprechen wir mit der Patientin, welches Brustrekonstruktionstechnik für Sie das richtige ist. Die richtige Wahl hängt von vielen Faktoren ab. Eine wesentliche Rolle bei der Wahl des Verfahrens zur Brustrekonstruktion spielt der Gewebszustand der Brust nach der Tumor- oder Brustdrüsenentfernung.

Dabei haben folgende Bedingungen besonderen Einfluss auf die Verfahrenswahl: 

  • die Menge und die Qualität des Haut- und Weichteilmantels
  • die Größe der gesunden Gegenbrust 
  • die Tumortherapie.

Welche verschiedenen Brustrekonstruktions-methoden mit Eigengewebe gibt es?

Bei der Rekonstruktion der Brust mit Eigengewebe wird Haut und Fettgewebe, eventuell zusammen mit Muskeln, aus anderen Bereichen des Körpers (Rücken, Bauch, Oberschenkel oder dem Gesäß) entnommen und mit den Blutgefäßen der Brustwand verbunden. Es werden zwei Arten unterschieden: Die „gestielten“ und die „freien“ Gewebe, welche auch als „Lappen“ bezeichnet werden. Bei den gestielten Lappen bleiben die ernährenden Blutgefäße am verlagerten Gewebe.

Im Gegensatz dazu werden sie bei den freien Lappen zunächst an der Spenderregion durchtrennt, um sie anschließend an den Gefäßen an der Brust oder in der Achselhöhle wieder mikrochirurgisch anzunähen. Der Eingriff ist lange und für die Durchführung sind ein hoher Grad an Erfahrung und gute mikrochirurgische Fähigkeiten notwendig. 

Die rekonstruierte Brust macht den natürlichen Prozess der Gewebeveränderung und es besteht kein Fremdkörpergefühl. Durch die Rekonstruktion mit Eigengewebe läßt sich deshalb die natürlichste Brustrekonstruktion erreichen.

Folgende Verfahren werden durchgeführt:

Brustrekonstruktion mit Latissimus Dorsi Lappen

Brustaufbau bei der Brustrekonstruktion durch einen gestielten Latissimus dorsi-Lappen (Rückenmuskel). Geeignet ist dieses Verfahren besonders für Frauen, welche sehr stark an Übergewicht leiden, wenn andere Methoden zum Teil nicht in Frage kommen.

Bei diesem Standardverfahren zur Brustrekonstruktion wird der Rückenmuskel nach vorn in die Brustregion verlagert. Bei der Verlagerung bleibt die Blutversorgung des Muskels erhalten, so dass ein mikrochirurgischer Anschluss der Gefäße an die Brustwand nicht notwendig ist. Bei dieser Methode reicht jedoch der Gewebeblock nicht aus, um eine ausreichend große Brust zu rekonstruieren. Häufig muss zusätzlich ein Implantat eingelegt werden.

Brustrekonstruktion mit DIEP-Lappen

Der DIEP-Lappen (Deep Inferior Epigastric Perforator Lappen) stellt zurzeit den Gold-Standard bei den Verfahren zur Brustrekonstruktion dar. Bei dieser Technik der Brustrekonstruktion wird aus dem Hautfettgewebe des Unterbauches eine neue Brust rekonstruiert. Es handelt sich hier um eine freie Lappenplastik, so dass die Gefäße mit den Brustwandgefäßen mikrochirurgisch verbunden werden müssen.

Brustrekonstruktion SGAP-Lappen/ TMG-Lappen

Bei unzureichenden Gewebeverhältnisse am Bauch kommen zur Brustrekonstruktion zum Beispiel als Alternativen der freie SGAP-Lappen (superior gluteal artery perforator-flap) in Frage. Bei dieser Methode wird eine Gewebeblock aus der Gesäßregion zum Brustaufbau verwendet.

Eine weitere Methode zur Brustrekonstruktion nach einer Brustkrebserkrankung ist der freie TMG-Lappen (transverse myokutane Grazilis-Lappen). Bei dieser Operationsmethode wird eine Gewebeblock aus der Oberschenkelinnenseite entnommen, um den Brustaufbau vorzunehmen.

Was geschieht in der Sprechstunde?

Die Brustwiederherstellung wird im Tumorboard in Einklang mit der onkologischen Therapie geplant.

In einem ausführlichen Beratungsgespräch werden Ihre Wünsche und Erwartungen besprochen und über die verschiedenen Möglichkeiten der Brustrekonstruktion erklärt. Gemeinsam werden wir entscheiden, ob eine Brustwiederherstellung für Sie richtig und geeignet ist, ob eine Primär- oder Sekundärrekonstruktion und welches operative Verfahren möglich sind.

Es ist mir ein tiefes Anliegen, Sie bei allen Fragen, Sorgen und Wünschen zu begleiten. Es ist erfahrungsgemäss sinnvoll ist, sich unser Gespräch und Empfehlungen durch den Kopf gehen zu lassen und in einem weiteren Termin den endgültigen Operationstermin festzulegen.

Wenn Sie weitere Fragen haben, vereinbaren Sie gerne ein persönliches Beratungsgespräch.