Wiederherstellung nach Mammakarzinom

Das Mammakarzinom ist auch 2021 in der Schweiz immer noch die häufigste Krebserkrankung der Frau. Pro Jahr erkranken mehr als 6000 Frauen an einem Mammakarzinom. Bei einem Drittel der Patientinnen ist eine komplette Entfernung der Brust notwendig. Dies bedeutet einen wesentlichen Einschnitt in deren Selbstwertgefühl und Körperwahrnehmung. Die plastisch rekonstruktive Brustchirurgie ist daher in jedem Brustzentrum ein fester Bestandteil des Therapiekonzepts beim Mammakarzinom. In Übereinstimmung mit der onkologischen Therapie hat jede Frau das Recht vor dem Eingriff über alle Möglichkeiten der Rekonstruktion informiert zu werden.

Grundsätzlich kann bei der Rekonstruktion nach Mammakarzinom zwischen der Wiederherstellung mit Fremd- und Eigengewebe unterschieden werden. Jede Technik hat Vor- und Nachteile, die individuell abgewogen werden müssen. Bei dem Wiederaufbau mit Fremdgewebe muss die Haut vorgedehnt werden, bevor ein Silikonimplantat eingesetzt werden kann. Vorteile dieser Rekonstruktionsmethode sind eine kürzere Operationszeit mit schneller Genesung und keine zusätzlichen Narben. Nachteile sind häufig mehrere Operationen, Verhärtungen durch eine Kapselfibrose, ein Fremdkörpergefühl und eine schwieriger zu erreichende Symmetrie zur Gegenseite.

Grundprinzip der plastischen Chirurgie ist Gleiches mit Gleichem zu ersetzen, was die Rekonstruktion mit Eigengewebe berücksichtigt. Weiches Drüsen- und Fettgewebe kann mit frei verpflanztem Gewebe vom Unterbauch, Oberschenkel, Gesäss und Rücken erfolgen. Vorteile sind hierbei, dass in einer Operation die Brust mit einem warmen, weichen natürlich alternden Gewebe aufgebaut werden kann ohne später auftretende Komplikationen oder Fremdkörpergefühl. Nachteilig ist die längere, technisch schwierigere Operation mit langsamerer Genesung. Zur Entnahme des Eigengewebes ist dabei zusätzlich eine Narbe notwendig. Selten kann das transplantierte Eigengewebe absterben.

Sowohl bei der Wiederherstellung mit Silikonimplantaten als auch mit Eigengewebe können die Haut und Weichteile mit einer Eigenfettunterspritzung (Lipofilling) verbessert werden. Hierbei wird durch einen aufwändigen Filtrations- und Anreicherungsprozess hochreines körpereigenes Fettgewebe gewonnen, das anschließend um das Silikonimplantat – oder das Eigengewebe gespritzt wird.

Ziel ist es unseren Patientinnen hiermit wieder ein Stück Lebensqualität und Normalität zurückzugeben.

Als plastische Brustchirurgin im Brustzentrum der AndreasKlinik Cham und Leitende Ärztin des Kantonsspitals Luzern kann ich Ihnen individuell alle Rekonstruktionsarten anbieten.